Wir empfehlen unseren Patienten, sich vor einer Liposuction-Operation eingehend über dieses Verfahren zu informieren.
Die folgende Informationsschrift soll der interessierten Leserin erste Informationen zum Thema Liposuction geben. Es werden darin einige wichtige, aber bei weitem nicht sämtliche Aspekte der Methode der Fettabsaugung behandelt. Sie kann und soll nicht ein ausführliches und persönliches Gespräch mit einem erfahrenen Chirurgen ersetzen. Es ist aber für viele Patienten vorteilhaft, manche Dinge zu Hause in Ruhe nachlesen zu können.
Was ist Fettabsaugung, Liposuction, Lipo- sculpturing?
Die Fettabsaugung (=Liposuction, Lipoplastik, Liposculpturing) ist heute die am häufigsten durchgeführte operative Maßnahme in der Ästhetischen Plastischen Chirurgie.
Das Prinzip dieser Operationsmethode ist, dass über winzig kleine, nur wenige Millimeter große Hautschnitte (Inzisionen), eine Metallkanüle (Metallröhrchen) ins Fettgewebe eingeführt wird. Diese Metallkanüle wird an eine Vacuumabsaugpumpe angeschlossen. Durch diese Inzisionen wird mittels einer Pumpe die gekühlte, 0,9%-ige Kochsalzlösung möglichst gleichmässig in die Fettschicht zwischen Haut und Muskulatur eingebracht; dadurch werden die Fettzellen gelöst.Die Flüssigkeit enthält das Anästhetikum, welches die betreffenden Regionen schmerzunempfindlich macht. Dank dem in der Lösung enthaltenen gefässverengenden Wirkstoff (Adrenalin) und der Kälte lassen sich Blutungen weitgehend vermeiden. Sollte trotzdem eine Blutung entstehen, kann sich kein Blutkoagel bilden, da das Blut sofort verdünnt wird. Dadurch sinkt auch das Risiko einer Wundinfektion praktisch auf Null.
Nach einer Einwirkzeit von 30 Minuten kann mit der eigentlichen Liposculpture-Operation begonnen werden. Durch den in dieser Metallkanüle erzeugten Unterdruck läßt sich Fettgewebe absaugen, damit Fettpölsterchen oder unästhetische Fettansammlungen reduzieren und die Oberflächenkontur neu formen.
Der über den Fettpolstern gelegene Hautmantel selbst bleibt unangetastet. U. a. aufgrund der Eigenelastizität der Haut schrumpft dieser Hautmantel, so dass keine Hautfaltenbildungen entstehen.
Bei richtiger Durchführung stellt diese Operation ein besonders risikoarmes Verfahren mit sehr geringen Komplikationsraten dar, welches für die Patienten in der Regel ein außerordentlich dankbares Ergebnis erbringen kann.
Die Liposuction kann ambulant oder mit einer Übernachtung durchgeführt werden.
In welchen Fällen kommt eine Fettabsaugung in Frage?
Jeder Patient sollte realistische Erwartungen haben, was dieses Verfahren in der Lage ist, zu leisten.
Grundsätzlich bietet sich die Methode der Liposuction immer dann an, wenn funktionell oder ästhetisch störende Fettansammlungen reduziert werden sollen.
Optimal lassen sich lokalisierte Fettpolster bei fester, elastischer Haut mit dieser Methode behandeln. Liposuction ist jedoch keine Alternative zu Gewichtsreduktion oder Diät.
Selbstverständlich müssen eine ganze Reihe wichtiger, zusätzlicher Aspekte mit berücksichtigt werden (z. B. Allgemeinzustand des Patienten, Alter, Nikotinkonsum, Blutgerinnung, Elastizität der Haut, individuelle Wünsche u. v. a.).
Was ist bei der Operation zu beachten?
Der behandelnde Chirurg wird in der Regel eingehende Informationen zur Operation und zum zeitlichen Ablauf geben. Sollten darüberhinaus noch Fragen bestehen, so empfiehlt es sich, diese im Rahmen eines zweiten persönlichen Gespräches zu klären.
Im folgenden soll auf einige wichtige Aspekte im Zusammenhang mit der Vorbereitung und Durchführung von Liposuction-Operationen hingewiesen werden.
Kleinere Mengen Fettgewebe können in örtlicher Betäubung abgesaugt werden, bei größeren Absaugmengen ist eine Vollnarkose erforderlich.
Es ist für die Patientin grundsätzlich wichtig, im Rahmen der Operations-vorbereitung die benötigten Untersuchungen (z. B. Blutuntersuchung, EKG, ggf. Röntgen) durchzuführen.
Sofort nach der Operation ist eine milde Kompressionsbehandlung der abgesaugten Areale mit Bandagen, Miederhosen oder Stützstrümpfen empfehlenswert, die postoperativ für ca. 4 Wochen fortgesetzt werden sollte. Dies bedeutet für die Patienten, bereits zur Operation z. B. Stützstrümpfe oder Miederhose mitzubringen.
Was sind die Risiken bei Liposuction?
Wie erwähnt ist die Fettabsaugung eine sehr häufige Operation. Bei sorgfältiger Auswahl der Patienten und gewissenhafter Durchführung der Operation handelt es sich um ein außerordentlich risikoarmes Verfahren.
Allerdings kann kein Arzt, und sei er noch so erfahren, den Erfolg seiner Operation garantieren.
Jeder operative Eingriff, und sei er noch so klein, birgt prinzipiell gewisse Risiken. So auch die Liposuction.
Zunächst einmal ist bei jedem, auch bei kleinen operativen Eingriffen, das Risiko einer Wundheilungsstörung oder Infektion denkbar. Das Risiko einer Wundheilungsstörung oder Infektion nach Fettabsaugung ist objektiv betrachtet sehr gering, da u. a. nur sehr kleine, millimetergroße Schnitte in der Haut angelegt werden und da die Durchblutung der Haut weitgehend geschont bleibt.
Umschriebene, kleinere Blutergüsse in der Haut entstehen praktisch nach jedem operativen Eingriff, so auch nach Liposuction. Diese lösen sich in der Regel nach wenigen Tagen spontan auf. Größere Nachblutungen nach Fettabsaugungen sind eine Rarität, da u. a. die Absaugkanülen nicht spitz oder scharf sind, sondern zylindrisch und mit einer stumpfen Spitze versehen. Blutgefäße im Fettgewebe werden dadurch weitgehend geschont.
Ein beachtenswertes Risiko im Zusammenhang mit der Methode der Fettabsaugung betrifft die Möglichkeit der Ausbildung von Einziehungen der Haut oder Dellenbildungen.
Wie erwähnt, bleibt der über den Fettpolstern gelegene Hautmantel unangetastet. Mit anderen Worten werden Veränderungen der Haut wie z. B. Einziehungen, "Orangenhaut" bzw. die Neigung hierzu, durch Liposuction nicht behandelt. Deshalb können Unregelmäßigkeiten der Kontur durch derartige Hautveränderungen auch nach der Operation weiter bestehen. Dies, aber auch die Elastizität und Schrumpfungsfähigkeit der Haut, muß vom erfahrenen Chirurgen berücksichtigt werden.
Schließlich sind Risiken als Folge der Betäubung denkbar (örtliche Betäubungsmittel, Vollnarkose). Hierüber wird insbesondere bei geplanten Vollnarkosen präoperativ auch der Narkosearzt stets aufklären.
Grundsätzlich sollten größere Mengen (über 5 Liter) an Fettgewebe grundsätzlich im Rahmen eines kurzen stationären Aufenthaltes abgesaugt werden!
Was ist nach der Operation zu beachten?
nach Entlassung sollte die Patientin nicht zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause zurückkehren. Empfehlenswert ist hier, ein Taxi oder besser eine bekannte Person um Abholung zu bitten.
Es ist ratsam, sich nach der Operation bequem zu kleiden, da sie durch die Tumeszenz-Lösung und die Kompressionsmieder zunächst etwas dicker sind als sonst. Da die große Menge an Tumeszenz-Lösung in den ersten 24 Stunden wieder als rosafarbene Flüssigkeit aus den Hautschnitten herausläuft, sollten sie Kleidung tragen, die gut auswaschbar ist.
Die Kompressionshose sollte mindestens 1 Woche getragen werden (Tag und Nacht). Es ist ratsam und angenehm, die Hose länger (z. B. 2-4 Wochen) zu tragen. Nach der Operation sollten Sie viel trinken (Obstsäfte, Limonade, Mineralwasser, Kräutertee), aber keinen Alkohol. Duschen (mit Pflaster) ist erlaubt. Die Pflaster können Sie nach 4-5 Tagen selbst entfernen.
Die winzigen Hautschnitte werden in strategisch günstigen Positionen, z. B. in Hautfalten, angelegt. Diese sind später praktisch unsichtbar. Sie werden üblicherweise mit einem Stich vernäht. Schon sehr bald nach der Operation können Veränderungen der Körperkontur festgestellt werden. Postoperativ wird in der Regel eine leichte Schwellung im operierten Bereich auftreten, die vorübergehend das Operationsergebnis etwas verändert. Diese Schwellung ist nach etwa drei Monaten weitgehend abgeklungen. Das bedeutet, dass frühestens nach drei Monaten das Endergebnis der Operation beurteilt werden kann, da sich auch der zunächst überschüssige Hautmantel zurückbilden muss. Nach einer Woche sollten Sie die abgesaugten Stellen mit der flachen Hand leicht massieren.
Sollte es zu starken Schmerzen, Fieber, Blutung oder Rötungen kommen, müssen Sie sich unverzüglich mit uns telephonisch in Verbindung setzen und/oder direkt zu uns in die Frauenklinik kommen.
Liposuction-Operationen sind Eingriffe, die bei realistischer Einschätzung der Möglichkeiten in der Regel zu sehr ansprechenden Ergebnissen führen. Eine attraktivere Körperkontur erlaubt hier nicht nur eine angenehme Passform der Kleidung, sondern führt in vielen Fällen auch zu einem besseren Erscheinungsbild und Selbstwertgefühl.
Gesunde vitaminreiche Ernährung und regelmäßige körperliche Betätigung kann schließlich dazu betragen, dieses Ergebnis lange zu erhalten.